Performance
Herschelbad Mannheim U3/1
24/09/2000
Länge 50 min
Im Wasserbecken des Schwimmbades geschieht Konträres gleichzeitig. Auf der einen Seite wird ein Boot nach dem anderen zu Waser gelassen, ohne dass die Anzahl der Besatzungen sich gleichzeitig vermehren würde. Boote werden gewechselt und getauscht. Kollisionen häufen sich. Mehr Boote, immer schneller. Immer mühsamer wird das Vorwärtskommen, der eigene Bewegungsraum geht in der selbstgeschaffenen Fülle unter. Noch mehr Boote, ein paar atemlose Ruderzüge in immer kürzeren Intervallen. Das Tun kollabiert schließlich im Stillstand. Die Stagnation erlöst sich durch einen mit dem Handy vom Wasser aus herbeigerufenen Mannheimer Taxifahrer, der die Akteure aus dem Bad herausbringt und in die abendlichen Bewegungen der Stadt fährt.
Im anderen Teil des Beckens fischt ein Mensch mit einer Angel ohne Haken. Der Ablauf der Vorgänge nebenan beeinflusst ihn nicht. Er löst sich erst viel später von seinem warmgewordenen Platz und geht in Eigenzeit seiner Wege.
28 Schlauchboote atmen kräftig aus.
Performance: Juliane Stiegele, Yvonne Richter, Erwin Heller, Karl Hacker, Horst Klingler