Basislager

für eine imaginäre Expedition –
Installationen und Aktionen

Basislager EINS  – Stadthaus Ulm, 1999
Basislager ZWEI – Galerie des Umweltbundesamtes, Berlin, 2001
Basislager DREI –  Meininger Museen, Schloss Elisabethenburg, Thüringen, 2005
Basislager VIER –  Museum of Contemporary Art, Kerava, Finnland, 2011

 

Die Ausrüstung für eine imaginäre Expedition wird zusammengestellt. Was würden Sie zusammenpacken, wenn Sie die globale Kultur final verlassen müssten?
Mit leeren Händen loszugehen scheint allzu radikal. Das Bewahren gibt Identität. Was aber mitnehmen von dem Erreichten, Vertrauten, Erfahrungen, Erinnerungen? Was zurücklassen?

Es stapeln sich Kisten, Kästen und Vorrichtungen verschiedenster Ausmaße, Behausungen, Überlebensgerätschaften und vieles mehr. Eine subjektive Auswahl an Wichtigem ist in Behältnissen zwischengelagert, leere Container stehen bereit, unterwegs noch gefüllt zu werden. Von Zeit zu Zeit agieren Lageristen, katalogisieren, packen, ordnen, stellen zusammen. Vorkehrungen werden getroffen. Aufbruch?

Expeditionen kleinen oder größeren Ausmaßes, seien sie gedanklich oder real, ereignen sich immer wieder in unseren Biografien. Triebfeder einer Expedition kann – unter vielen anderen – die Ungewissheit sein, die Unsicherheit angesichts des schnellwachsenden globalen Chaos der Errungenschaften, der individuellen und kollektiven Selbst- und Fremdversuche in einer zersplitterten Zeit, in der gleichzeitig die Illusion der käuflichen Sicherheiten mehr und mehr scheitert. Die Neugier auf das Unbekannte, auf neue Qualitäten, neue Ordnungen, Visionen, kann Auslöser werden, sich auf den Weg zu begeben.

Man sollte seine Lebenspyramide höher und höher bauen, rät Goethe. Sie verjüngt sich naturgemäß, wie sie sich dem Oben annähert, und die Begegnungen mit Anderen werden rarer, aber kostbarer.

Das Projekt ist von prozesshaftem Charakter und steuert keinen finalen Punkt an. Seine Dauer, die Anzahl der noch benötigten Basislager bleibt offen, ebenso Ausgang und Quintessenz. Ob vom letzten aus ein Gipfel erreicht werden kann, steht in den Sternen.
Kartenmaterial gibt es nicht.