ÜBUNGSABEND
An jedem Donnerstag – außer in den Ferien – gibt es in der Generatorenhalle einen ÜBUNGSABEND.
Dabei kann man irgend etwas noch Unfertiges, noch Fehlerhaftes aus seinem eigenen Arbeits- oder Lebensbereich vorstellen, mit dem man nicht so recht weiterkommt oder gar vorläufig gescheitert ist: Sei es eine Idee, ein Gedanke, ein Objekt, ein Projekt, ein Musikstück, ein Stück Literatur, etwas Technisches, etwas Soziales, usw.
Die anderen Anwesenden sind jeweils interdisziplinär dazu aufgerufen, mit Phantasie oder dem Stellen der richtigen Fragen das was hakt weiter zu bringen – in einer konstruktiv-wohlmeinenden Atmosphäre. Dabei können wichtige Hinweise von Menschen aus ganz anderen Arbeitsfeldern kommen, die einen neutralen und unverbauten Blick haben.
Es geht bei beim ÜBUNGSABEND vor allem auch darum, dem Unvollkommenen seine Würde zu geben, das Potential des Fehlers zu schöpfen, das temporäre Feststecken als natürlichen Bestandteil jeden kreativen Prozesses zu werten, in welchem Arbeitsgebiet auch immer.
Mitten in einer Kultur des Perfektionismus, des antrainierten Versteckens von Schwäche – oder vermeintlicher Schwäche – gilt es, zu ermutigen, die Kraft der Schwäche zu erforschen und zu nutzen.